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tuttlingen_skaliert_1.jpgBild: Christkindles-Eck auf dem Leutenberg/Tuttlingen

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Spirituelle Orte

Spirituelle Orte von pax christi in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Hochberg bei Bad Saulgau

In Hochberg bei Bad Saulgau ist am 15. Dezember 1905 Josef Ruf geboren. Er ist bisher der einzige namentlich bekannte katholische Kriegsdienstverweigerer des Zweiten Weltkriegs aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er gehörte als Mitglied der Christkönigsgesellschaft in Meitingen an, einer Gründung von Max Josef Metzger, hatte Kontakt mit Michael Lerpscher, der ebenfalls den Kriegsdienst verweigerte und 1940 hingerichtet wurde.

Josef Ruf lehnte den Dienst an der Waffe aus religiösen Gründen ab: "Ich kann den Waffendienst mit der Lehre Christi einfach nicht vereinbaren, und fühle mich verpflichtet, unter allen Umständen auch danach zu handeln."

Wegen "Zersetzung der Wehrkraft" wurde er zum Tode verurteilt und am 10.10.1940 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. Seit seinem 50. Todestag gedenkt pax christi des "Märtyrers der Gewaltlosigkeit" durch Gottesdienste in Hochberg und Bad Saulgau.

Anfahrt:
Ab Bad Saulgau B32 in Richtung Ravensburg, Abfahrt Nähe Bahnübergang (Schild Hochberg, ca. 4 km)

Ausstellung:
Josef Ruf im Stadtmuseum Bad Saulgau

Literatur:
  • Kurz, Helmut (2020): In Gottes Wahrheit leben. Religiöse Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg. pax christi Deutsche Sektion/ pax christi Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.). Bremen: Donat.
  • Kurz, Helmut (2017): Josef Ruf (1905-1940) - katholischer Kriegsdienstverweigerer aus OberschwabenIn A. Borgstedt, S. Thelen & R. Weber (Hrsg.): Mut bewiesen - Widerstandsbiographien aus dem Südwesten. Stuttgart: Kohlhammer/ Landeszentrale für politische Bildung, 389-409.
  • Kurz, Helmut/ Turrey, Christian (2008): Das Martyrium des Kriegsdienstverweigerers Josef Ruf, pax christi Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.).

weitere Gedenkstätte in der Nähe:
Der sogenannte "Russenfriedhof" in Biberach an der Riß (ca. 27 km).

Helmut Kurz (Mitglied im Erweiterten Vorstand)

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Tuttlingen

Kreuz am Christkindles-Eck auf dem Leutenberg

1948 haben fünf ehemalige Soldaten aus dem Kreis der Katholischen Jugend dieses Kreuz oberhalb von Tuttlingen errichtet - zum Dank, dass sie heil aus dem Krieg bzw. der Gefangenschaft heimgekehrt waren. Ein schlichtes, ca. 4 m hohes Holzkreuz - aber ein Mahnmal für nachfolgende Generationen gegen den Krieg! Als Initiator gilt Paul Storz, der Leiter des kurz zuvor gegründeten Tuttlinger Katholischen Volksbüros. Seit der Errichtung findet jährlich ein Gedenkgang zum Kreuz statt - immer um den 8. Mai, dem Datum des Kriegsendes (Vorbereitung durch kath. Organisationen, seit 1986 vor allem durch die pax christi Basisgruppe). Traditionell beginnt der Gedenkweg in St. Gallus mit einer liturgischen Eröffnung. Von dort macht sich die Gruppe auf den ca. 1,8 km langen Weg, erst durch Wohnviertel, dann auf einem ruhigen, stetig ansteigenden Waldweg; unterwegs gibt es zwei bis drei Stationen mit Besinnungen, Fürbitten und Liedern.

Wegbeschreibung:
Direkt unterhalb des Krankenhauses Tuttlingen dem Waldweg zum Christkindles-Eck folgen (ca. 1,3 km, immer geradeaus, bergauf); wo der Weg aus dem Wald herausführt, steht das Kreuz direkt vor Ihnen.

Weitere Gedenkstätten in der Nähe:
  • Gedenkpfad Eckerwald, ehemalige KZ-Außenstelle (an der L43/K5542 von Schömberg nach Wellendingen)
  • Museum "Schwierigkeiten des Erinnerns" und KZ in 72406 Bisingen

Willi Koch (Basisgruppe Tuttlingen)

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Hannober

Zwischen Ravensburg und Wangen im Allgäu liegt das Dorf Waldburg, überragt von der gleichnamigen Burg. Wer am Ortsausgang Richtung Vogt rechts nach Hannober abbiegt, erreicht nach ca. 1,5 km den Ortsteil Inneredensbach, an dessen Ende sich am linken Straßenrand ein Gedenkstein befindet:

"Zum Gedenken. Hier wurden am 23./24. April 1945 zwei deutsche Soldaten und zehn polnische Zwangsarbeiter Opfer der Hitlerdiktatur"

Die beiden Deserteure - Rudolf Harry Kuhfeld (27) aus Berlin und Horst John (21) aus Neufechingen/Saar - starben durch Erhängen, die unbekannt gebliebenen Polen durch Erschießen; Täter waren jeweils Wehrmachtssoldaten. Ihre Ruhestätte fanden die Opfer auf dem nahegelegenen Friedhof von Hannober. Die Grabsteine stiftete ein Waldburger, dessen Desertion glücklicher verlaufen war. 1988 wurde auf Betreiben einiger Zeitzeugen am Ort des Verbrechens ein Gedenkstein gesetzt. Die pax christi Basisgruppe Ravensburg gestaltete die Inschrift und hält seither Erinnerung an die Ermordeten gemeinsam mit Anwohnern, die auch die Gräber pflegen, durch Gottesdienste und Gedenken am Hinrichtungsort wach.

Weitere Gedenkstätten in der Nähe:
Gedenktafel bei der St. Jodokskirche in Ravensburg für die in Auschwitz ermordeten Sinti aus Ravensburg.

Klaus Dick / Wolf Ulrich Strittmatter (pax christi Basisgruppe Ravensburg)

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Pressehütte Mutlangen

Millionen von Menschen protestierten zu Beginn der 80er Jahre gegen die Gefahr eines Atomkriegs durch die "Nachrüstung". Dennoch wurden 1983 in Mutlangen Pershing 2-Atomraketen stationiert. Eine ehemalige Scheune wurde zum Zentrum für Journalisten und Friedensbewegte: die Pressehütte. Mutlangen bei Schwäbisch Gmünd wurde über Deutschland hinaus bekannt für aktiven gewaltfreien Widerstand gegen die Atomraketen. Viele pax christi Mitglieder und Gruppen beteiligten sich mit Mahnwachen, Gottesdiensten und gewaltfreien Blockaden und trugen durch ihre Spiritualität zur Gewaltfreiheit bei. Obwohl die Gefahr eines Atomkriegs zurückgedrängt wurde, bleibt der Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt (bei immer noch 30.000 Atomwaffen) Schwerpunkt der Mutlanger Friedensarbeit durch Information, Lobbyarbeit, internationale Jugendbegegnungen, Aktionsreisen u.a. Die Pressehütte wurde durch Jugendliche in internationalen Workcamps zu einem Seminarhaus ausgebaut. Die Arbeit der Friedens- und Begegnungsstätte wurde wesentlich von Lotte Rodi, pax christi Mitglied, initiiert und entwickelt und wird bis heute von pax christi begleitet.

Kontakt:
Pressehütte Mutlangen, Forststr. 3, 73557 Mutlangen Tel. 07171-75661
post@pressehuette.de
www.pressehuette.de (dort auch eine Beschreibung der Anfahrt)

Lotte Rodi